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Eine Hand wäscht die Andere!

Stell dir vor, du hast ein schmutziges Auto. Du fährst damit in die Waschanlage. Der Betreiber sorgt dafür, dass dein Auto wieder glänzt, dafür gibst du ihm Geld. Mit dem Geld kauft er sich etwas Leckeres zu essen. Beide Parteien profitieren voneinander – das Prinzip einer Symbiose. Nichts anderes finden wir in den intakten Ökosystemen unserer Meere. Putzerfische und Putzergarnelen sind ortstreu, halten sich immer am selben Fleck auf. Sie haben ihre eigene Nische gebildet. Zwischen Schuppen und Kiemendeckeln, zwischen scharfen Zahnreihen siedeln sich immer wieder lästige Parasiten an. Und was tun, wenn es juckt? Ohne rettende Hand weit und breit?! Alles kein Problem! Die Meeresbewohner kennen diese fixen Unterwasser-Spas und suchen sie regelmäßig auf, um sich verwöhnen zu lassen.

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Besonders um Anemonen finden wir oft Putzergarnelen. Ein wenig Geduld und ein ruhiges Händchen, belohnen die nahezu durchsichtigen Wirbellosen mit einer Maniküre. Bei genauem Hinsehen tummeln sich im ersten Bild mindestens 15 Putzergarnelen.

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Ein Fledermausfisch stellt sich schräg ins Wasser, spreizt die Kiemendeckel und Flossen. Er signalisiert somit sein Ansinnen, während die Putzerlippfische die Kiemen nach Nahrung absuchen. Eine Riesen Muräne in freudiger Erwartung.

 

Die pelagisch lebende Regenbogenmakrele sucht eine Putzerstation in Riffnähe auf. Wie für alle anderen Fische gilt: Einen Putzerfisch fressen?! Ein klares „NO GO„!!!

Am Kopf dieses majestätischen Manta Rochen tummeln sich ein paar Reinigungskräfte. Putzerfische werden ca. 10cm lang. Durch den schlanken stromlinienförmigen Körperbau erreicht der Fisch die hintersten Winkel.

 

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Nahe dem gemütlichen Dahab am Roten Meer gibt es einen Tauchplatz mit einer Putzerstation, die den Ruf hat, von besonders mutigen Gewöhnlichen Putzerfischen betreut zu werden. Diese eifrigen Putzerfische haben das große Los gezogen, als sie sich erst über Ricks Hände her machen und meinen Mund nach Snacks absuchen, bevor sie sich kopfüber in meine Welt des Hörens stürzen und sich gierig über mein (anscheinend) köstliches Zerumen her machen. Nach einer gewissen Zeit wird mir die Unersättlichkeit der Putzerfische zu unheimlich und ich trete Ohren zuhaltend den Rückzug an.

Doktorfische grasen die veralgten Panzer der Suppenschildkröten ab. Die gelben (vermutlich) Kanarien-Lippfische schneiden sich ebenfalls ihr Stückchen vom Kuchen runter. Alle Rosinen rausgepickt, widmen sie sich dem nächsten geduldig wartenden Kunden am Barracuda Point um Malaysias Insel Sipadan.

 

5 Gedanken über “Eine Hand wäscht die Andere!

  1. Pingback: Clownfische im Freudentaumel – dank Conchita Wurst! | Meer zum Sehen - more to sea

  2. rauch herbert

    Tolle Website – gratuliere.
    Das zeigt auch ein Talent. Kurz und Bündig – die Hauptbotschaft, und die Fotos bringen es.
    mvg
    Herbert r

  3. Gregor

    Hey, da hab ich auch mal den Weg auf deine Seite gefunden. 😉
    Die Fotos sehen wirklich gut aus!
    Muss schon ein super Gefühl sein in so schönem und lebendigem Wasser zu tauchen 🙂

patrick