Wir sind mit dem Boot unterwegs in den azurblauen Gewässern der Celebessee – an den Riffen der Insel Maratua östlich von Kalimantan. Hier scheint die Welt still zu stehen. Gemächlich rollen Wellen über das Riffdach an den mit Palmen eingefassten weißen Sandstrand. Doch unter Wasser beginnt das hektische Treiben der bunten Riffbewohner, sobald die Flut das Meer durch den einzigen Kanal in die Lagune des Atolls drückt. Auf diesen Moment haben wir gewartet. Langsam tasten wir uns an der Riffwand Richtung Kanal entlang. Die Strömung nimmt zu, Fische schwimmen hektischer, scheinen von überall herbei zu eilen um sich am planktonreichen Wasser zu laben oder an dem was Plankton sucht. Wir tauchen auf 20 Meter Tiefe entlang der Kante in den Eingang des Kanals hinein. Die Strömung wird immer stärker. Jetzt heißt es Riffhaken setzen, Maskenband nochmal festziehen und staunen. Es dauert nicht lange und die erhofften „Großfische“ treffen ein. Riesige Makrelen ziehen vorbei, Graue Riffhaie patroullieren entlang der Riffkante als sich gemächlich ein riesiger Schwarm Barrakudas vor uns in die Strömung stellt. Wie ein mächtiger Tornado drehen sich tausende torpedoförmige Predatoren um die eigene Achse, kleinere Trupps setzen sich ab, gliedern sich wieder ein. Der Schwarm wirkt wie ein einziger riesiger Organismus: zieht mal Richtung offenem Wasser von rechts nach links, wechselt immer wieder die Form und plötzlich scheint auch den Barrakudas die Strömung zu stark und sie sammeln sich dicht über dem Riffboden und schließen uns in sich ein..
Das Piepsen des Tauchcomputers weckt uns wie ein lästiger Wecker, unsere Atemluft neigt sich dem Ende, es ist Zeit aus unserem Traum aufzusteigen.
Video 1: Der Schwarm Barrakudas dreht sich.
Video 2: Der Winkel der aufsteigenden Luftblasen, deutet die Stärke der Strömung an.
Video 3: Zwischen Barrakudas, dicht über dem Riff.